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„Der Friede vermag alles, der Krieg nichts.“ – Zum 107. Geburtstag von Bruno Kreisky


APA/Robert Jäger

Am 22. Jänner 1911 wurde Bruno Kreisky als Sohn einer Industriellenfamilie geboren und war schon als Schüler politisch aktiv. Seine politische Haltung zeigte er sowohl im Protest und Widerstand gegen den Austrofaschismus, als auch später gegen den Nationalsozialismus. Diese und seine jüdische Herkunft zwangen ihn 1938, Österreich zu verlassen und nach Schweden zu gehen.

1951 kehrte er in seine Heimat zurück und engagierte sich in Österreich bei der SPÖ. 1953 wurde er Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten, von 1959 bis 1966 war er Außenminister. 1967 übernahm er den SPÖ-Vorsitz und ließ ein neues Parteiprogramm entwerfen.

Bei den Nationalratswahlen im Jahr 1970 holte die SPÖ den ersten Platz, bei den vorgezogenen Wahlen im Oktober 1971 konnte die SPÖ die absolute Stimmenmehrheit erreichen – und sie 1975 sowie 1979 auch halten. Zahlreiche Reformen der Kreisky-Ära prägen bis heute den österreichischen Alltag und die österreichische Politik.

Auch für das palästinensische Volk bleibt Bruno Kreisky unvergessen, denn seine Bemühungen um einen Frieden in der Region waren Zeit seines Lebens eine wichtige Aufgabe für Bruno Kreisky und das Schicksal des palästinensischen Volkes hat ihn nie losgelassen. 1973, auf einer von der Sozialistischen Internationalen organisierten Konferenz in London, sprach der damalige Bundeskanzler Kreisky sich dafür aus, dass Europa eine Rolle im Nahen Osten spielen sollte und befürwortete die Schaffung eines eigenen Staates Palästina.

Ein Jahr später, 1974, wurde Kreisky zum Delegationsleiter der Sozialistischen Internationalen im Nahen Osten ernannt. Im Rahmen dieser Aufgabe traf er das erste Mal in Kairo während einer Factfinding-Mission der Sozialistischen Internationale mit Yasser Arafat zusammen. 1977 wurde auf Einladung Bruno Kreiskys eine offizielle Vertretung der PLO in Wien eröffnet, die erste in einem westeuropäischen Land.

1979 organisierte Bruno Kreisky ein Treffen mit Yasser Arafat und dem Präsidenten der Sozialistischen Internationale, Willy Brandt, um über die Möglichkeiten einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts zu diskutieren. Kreisky, Brandt und Arafat zeigten sich einig darüber, dass die Problemstellung des Nahostkonflikts und dessen Lösung eminent für einen gerechten Frieden in der Region und die israelische Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten ein schweres Hindernis für einen Frieden sei.

1980 erkannte Österreich als erster westlicher Staat in Europa die PLO an.

Am 29. Juli 1990 starb Kreisky mit 79 Jahren in Wien. Zwischen den Ehrengräbern von Arnold Schönberg und dem ÖGB-Präsident Johann Böhm wurde Kreisky am Wiener Zentralfriedhof bestattet. Noch Jahre später erinnerte sich der damalige palästinensische Präsident Yasser Arafat mit folgenden Worten an ihn: „In der Frage unseres Staates hat Österreich dank meinem Freund Bruno Kreisky auch in schwierigen Zeiten immer eine solidarische Haltung uns gegenüber eingenommen.“

Weiterführende Information:

LINK "Was man über Bruno Kreisky wissen sollte" von kontrast.at

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