Zum dritten Mal fand heuer das Mednarodni Filmfestival in Kranjska Gora in Slowenien vom 26. Juli bis 4. August 2018 statt. Die Vertretung des Staates Palästina in Österreich und Slowenien trat auch heuer wieder als Co-Sponsor des Festivals auf.
Wie auch schon in den letzten beiden Jahren wurden auch dieses Jahr wieder palästinensische Filme gezeigt: der Spielfilm „Wajib“ von Regisseurin Annemarie Jacir (2017) und das Dokumentar-Drama „Ghosthunting“ von Regisseur Raed Andoni (2017).
Im vielbeachteten Dokumentarfilm „Ghosthunting“ spielen ehemalige palästinensische politische Gefangene in einem realistisch anmutenden Setting Verhörsituationen im israelischen Gefängnis nach, diskutieren Details und sprechen über die Erniedrigungen, die sie während der Haft erlebt haben. Die Rekonstruktion bringt lange unterdrückte Gefühle und unverarbeitete Traumata bei den Protagonisten zum Vorschein, von denen auch der Regisseur des Films, Raed Andoni, persönlich betroffen ist.
Im Film „Wajib“ begibt sich ein in Rom lebender palästinensischer Architekt gemeinsam mit seinem Vater auf eine humorvoll-ernsthafte Fahrt durch Nazareth. Vater und Sohn stellen persönlich die Einladungen zur Hochzeit der Tochter respektive Schwester zu. Sie erleben hierbei die Tücken einer Vater-Sohn-Beziehung und tauchen ein in die aktuelle Situation in Nazareth. Erwähnenswert ist, dass die beiden Schauspieler Mohammad Bakri und Saleh Bakri auch im echten Leben Vater und Sohn sind.
Die Filme wurden Donnerstagabend einem großen Publikum und in Anwesenheit von Botschafter Salah Abdel Shafi gezeigt.
Am Ende des Festivals wurde „Wajib“ von der internationalen Film-Jury (bestehend aus der Filmkritikerin Akissa Simon, dem Kinemathek-Direktor Jugoslav Pantelić und dem Regisseur und Produzent Fridrik Thor Fridriksson) mit dem Preis für den Besten Spielfilm ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen:
Filmfestival Mednarodni Filmfest Kranjska Gora – KGIFF
Trailer zum Film „Wajib“
Mehr Informationen zum Film „Ghosthunting“
Trailer zum Film "Ghosthunting"