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In „Severed“ setzt ein palästinensisches Kind die zerbrochenen Fragmente seines Lebens zusammen

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  • vor 3 Tagen
  • 10 Min. Lesezeit

Mit 18 Jahren hat Mohamad Saleh fünf Kriege im Gazastreifen überlebt, sein Bein durch einen israelischen Scharfschützen verloren und mehrere weitere Operationen überstanden. Mein neuer Film erzählt seine Geschichte.

Von Jen Marlowe, +972Mag in Kooperation mit The Nation, 22. Mai 2025

(Originalbeitrag in englischer Sprache und dazugehörenden Fotos von Mohammed und seiner Familie)

 

+972 Magazine ist stolz, den neuen Film „Severed“ zu präsentieren, der von Donkeysaddle Projects, +972 und The Nation in Zusammenarbeit mit Just Vision produziert wurde.

„Severed“ erzählt die Geschichte von Mohamad Saleh, einem 18-Jährigen jungen Mann aus Gaza, der fünf große Angriffe auf den Gazastreifen miterlebt hat. Bei diesen Angriffen verlor er sein Zuhause, Familienmitglieder, seine besten Freunde und im Alter von 12 Jahren auch sein Bein.

Jetzt lebt Mohamad im ägyptischen Exil und kämpft darum, die Scherben seines Lebens wieder zusammenzusetzen. Durch seine Augen sehen wir den Schmerz und das Trauma, das Tausende von Menschen in Gaza erleiden, aber auch ihre bemerkenswerte Stärke, Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit zu leben.

Der Film wurde gestern Abend im People‘s Forum in New York uraufgeführt und kann nun kostenlos online angesehen werden.

Im Folgenden schreibt die Regisseurin Jen Marlowe über ihre Freundschaft mit Mohamad, die erschütternden Monate, die er mit seiner Familie nach dem 7. Oktober in Gaza verbrachte, seine nur knapp gelungene Flucht nach Kairo und die Geschichte hinter der Entstehung des Films.

 

In den Wochen nach dem 7. Oktober schlief ich jede Nacht unruhig und zuckte bei jeder WhatsApp-Benachrichtigung zusammen. In den frühen Morgenstunden schrieb ich meinen Freunden in Gaza eine Nachricht: „Seid ihr noch sicher?“ Ich wusste natürlich, dass sie es nicht waren. Was ich eigentlich wissen wollte, war: Seid ihr noch am Leben?

An einem solchen Morgen stellte ich fest, dass mein 17-jähriger Freund Mohamad Saleh seit mehreren Tagen nicht mehr geantwortet hatte – eine Ewigkeit unter dem Bombardement.

Ich überprüfte Mohamads Facebook-Seite. Das letzte Mal hatte er drei Tage zuvor gepostet, am 11. Oktober. „Meine Schwester Maisa Saleh 28 Jahre, meine Nichte Habiba Sawalha 16 Jahre, Kareem Al-Sawalha 10 Jahre, meine Nichte Sham Sawalha, 9 Monate. Wir gehören zu Allah und zu Ihm werden wir zurückkehren“. Es gab ein Foto seiner Mutter Noha, bekannt als Um Jihad, die über einen blutverschmierten, verhüllten Leichnam weinte. Mein Herz zerbrach.

Ich traf Mohamad zum ersten Mal im März 2019, als ich ihn für ein Video und einen begleitenden Artikel über die Praxis der israelischen Armee filmte, Kindern die Erlaubnis zu verweigern, den Gazastreifen für eine medizinische Behandlung zu verlassen. Mohamad war ein süßer, schüchterner 12-Jähriger mit einem wunderschönen Lächeln – und er war von einem israelischen Scharfschützen oberhalb seines Knies angeschossen worden, als er im Oktober 2018 am Großen Rückkehrmarsch („Great March of Return“) teilnahm. Die Kugel durchtrennte seinen Hauptnerv, und kein Krankenhaus in Gaza konnte die komplizierte Nerventransplantation durchführen, die er brauchte; trotzdem verweigerte ihm das israelische Militär immer wieder die Genehmigung, mit seiner Mutter für die Operation nach Jerusalem zu reisen.

Ich wandte mich an Physicians for Human Rights Israel, und sie reichten im Namen von Mohamad eine Klage ein. Am Tag vor der Gerichtsverhandlung erteilte das israelische Militär Mohamad und seiner Mutter eine Genehmigung, mit der sie den Gazastreifen am nächsten Morgen verlassen konnten, um sich im Makassed-Krankenhaus behandeln zu lassen.

Eine Nerventransplantation ist äußerst zeitkritisch. Die Erfolgsaussichten nehmen mit der Zeit ab, doch Mohamad erhielt erst sechs Monate nach seiner Schussverletzung die Erlaubnis, den Gazastreifen zu verlassen. Am Ende schlug die Transplantation fehl.

Ich blieb mit Mohamad in Kontakt, als er sich einem zweiten (ebenfalls erfolglosen) Versuch der Transplantation eines Nervs unterzog und eine schmerzhafte Physiotherapie über sich ergehen lassen musste. Ich sammelte Geld für Mohamads medizinische Versorgung, und mein Kollege in Gaza, Fadi Abushammala, brachte ihm jede Woche proteinreiche Nahrung, um die Gewebereparatur zu unterstützen. All dies reichte jedoch nicht aus, um Mohamads Bein zu retten. Am 11. Oktober 2021 wurde es amputiert.

Ich hoffte, dass Mohamad das Schlimmste hinter sich hatte – dass er von der Amputation geheilt würde, eine Prothese bekäme und ein relativ normales Leben führen könnte. Ich hatte keine Ahnung, dass Kinder, deren Knochen noch wachsen, Folgeoperationen nach einer Amputation benötigen, und ich wusste auch nicht, wie komplex seine Verletzung war. Mohamad wurde im Juli 2022 erneut amputiert und am 6. September 2023 ein weiteres Mal. Es gab Komplikationen; Mohamad war 17 Tage lang im Krankenhaus.

Dann kam der Angriff der Hamas auf den Süden Israels am 7. Oktober, gefolgt von der massiven Bombardierung des Gazastreifens durch Israel.

„Das Haus neben uns wurde bombardiert“, schrieb mir Mohamad am 7. Oktober aus seinem Haus in Jabalia im nördlichen Gazastreifen. Seine Wunde war nach der letzten Operation noch nicht verheilt.

Am 10. Oktober schrieb er: „Die Situation ist sehr schwierig, überall wird bombardiert“.

Danach herrschte tagelang Schweigen, was mich zu seiner Facebook-Seite führte.

Als Mohamad sich am 16. Oktober wieder meldete, erzählte er mir, dass er und seine Eltern ihr Haus (das die israelische Armee anschließend bombardiert hatte) am 10. Oktober verlassen und in der Halima Al-Sadia-Schule in Jabalia Zuflucht gefunden hatten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Israel den gesamten Norden des Gazastreifens gewarnt, in die südliche Hälfte zu fliehen, aber als ich Mohamad fragte, ob sie in den Süden gelangen könnten, antwortete er: „Kein Transport, kein Wasser, keine Lebensmittel. Wir werden langsam sterben, meine Familie und ich“.

Wenige Minuten später schrieb er: „Wenn mir etwas zustößt, sollst du wissen, dass ich dich sehr liebhabe und dass du wie meine Schwester bist … Ich weiß nicht, ob ich die Bombardierung überleben werde.“ Eine Stunde später: „Ich habe dich so sehr lieb, wir werden uns gesund und munter wiedersehen.“

Google Translate ist ein fehleranfälliges Übersetzungswerkzeug. Ich wusste nicht, ob meine Nachrichten an ihn vermittelten, wie sehr ich den Verlust seiner Schwester und seiner Nichten betrauerte. Dass ich ihm und seiner Familie Kraft und Stärke schicke, um diesen Alptraum zu überstehen. Und dass ich ihn irgendwie, eines Tages, wiedersehen würde. Gesund und munter.

 

Flucht nach Ägypten

Während der nächsten schrecklichen Monate klammerte ich mich an die Hoffnung, dass mein junger Freund überleben würde und dass wir uns wiedersehen würden. Ich klammerte mich daran, als Mohamad mich in unregelmäßigen Abständen über WhatsApp kontaktierte und mich über eine Flucht nach der anderen informierte. Ich klammerte mich daran, als er mir schrieb, dass er verdorbenes Essen mit Würmern gegessen hatte, und als er mir am 3. Dezember Fotos von seiner 10-jährigen Nichte schickte, deren Kopf in einen Verband eingewickelt war. Die Wucht einer nahe gelegenen Explosion hatte ein Fenster über ihr zertrümmert, während sie schlief. „Ihr Ohr war (fast) abgeschnitten und wurde mit 38 Stichen genäht“, schrieb er.

Doch als Mohamad von den unerträglichen Schmerzen seines amputierten Beins berichtete und das überforderte Gesundheitssystem des Gazastreifens zusammenbrach, beschlossen Fadi und ich, mehr zu tun als nur zu hoffen. Bis Januar 2024 war es für die meisten Palästinenser*innen nahezu unmöglich, den Gazastreifen zu verlassen. Doch Ende des Monats begann ein ägyptisches Unternehmen namens Ya Hala, die Ausreise aus dem Gazastreifen nach Ägypten zu organisieren. Jede Reise kostete 5.000 Dollar pro Erwachsenem, zu zahlen in US-Dollar, in bar. Zwischen der Zahlung an Ya Hala und der Erlaubnis, den Gazastreifen zu verlassen, vergingen Wochen, manchmal auch länger.

Am 7. April fragten wir Mohamad, ob wir versuchen sollten, ihn und seine Mutter zu evakuieren, damit er sich in Ägypten medizinisch behandeln lassen konnte. „Ja, registriert uns für die Reise“, schrieb Mohamad zurück. „So Gott will, werde ich mich operieren lassen und die Ärzte aufsuchen.“

Zu diesem Zeitpunkt tickte bereits die Uhr für eine bevorstehende israelische Invasion in Rafah. Jeder Augenblick zählte. Aber es war keine Kleinigkeit, US-Dollars nach Kairo zu bringen und den Registrierungsprozess bei der Firma abzuschließen. Erst am 14. April gelang es uns, Mohamad und seine Mutter bei Ya Hala anzumelden. Danach begann eine Zeit der bangen Spannung, denn wir warteten darauf, dass ihre Namen auf den täglichen „Transitlisten“ des Unternehmens veröffentlicht wurden. Würden ihre Namen willkürlich von israelischen oder ägyptischen Sicherheitskräften markiert werden, was bedeuten würde, dass sie nicht ausreisen dürften? Würde die israelische Armee in Rafah einmarschieren und die Grenze schließen, bevor sie die Grenze passieren konnten?

Dann, in den frühen Morgenstunden des 4. Mai 2024, tauchten die Namen von Mohamad und seiner Mutter endlich auf der Liste von Ya Hala auf. Sie packten ihre wenigen Habseligkeiten und machten sich auf den Weg nach Rafah. Fadi und ich warteten stundenlang, während Mohamad uns auf dem Laufenden hielt: Ankunft auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs, Erhalt der vorläufigen Pässe, Einreise nach Ägypten, Passieren der ägyptischen Sicherheitskontrolle, Besteigen des Ya Hala-Busses für die lange Fahrt nach Kairo und Ankunft am Zielort. Die Reise dauerte über 20 Stunden.

Kurz nach seiner Ankunft gab Mohamad Fadi und mir eine Videotour durch die Wohnung in Kairo, die unser Kollege für sie gemietet hatte. Er erzählte uns, dass er an diesem Morgen über eine Stunde lang unter der Dusche gesessen hatte, während das Wasser über ihn lief. Er zeigte uns seine Kommodenschublade, gefüllt mit kleinen Tüten mit Chips, die er auf dem Markt auf der anderen Straßenseite gekauft hatte, „für den Fall, dass der Krieg hierher kommt“, sagte er.

Während er sprach, konnten wir Um Jihad im Hintergrund weinen hören. Mohamads 12-jährige Schwester Dunya sei noch in Gaza bei Mohamads Vater, sagte sie uns. Fadi und ich waren überrascht: Bei all unseren Besuchen in Mohamads Haus hatten wir beide gedacht, dass Mohamad der jüngste seiner Geschwister und Dunya eine von Mohamads vielen Nichten und Neffen sei. Hätten wir das gewusst, hätten wir natürlich das zusätzliche Geld aufgebracht, damit sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder den Gazastreifen verlassen kann. Wir versicherten Um Jihad, dass wir Dunya so bald wie möglich bei Ya Hala anmelden würden.

Am 7. Mai, drei Tage nachdem Mohamed und Um Jihad den Gazastreifen verlassen hatten, marschierte das israelische Militär in Rafah ein und schloss sofort den Grenzübergang. Dunya saß in der Falle. Der Gedanke daran war schrecklich, ebenso wie eine andere Möglichkeit, die mir dämmerte: Hätten Fadi und ich von Dunya gewusst, hätten wir vielleicht noch ein oder zwei Tage gebraucht, um das zusätzliche Geld für ihre Evakuierung aufzubringen. Sie wären vielleicht alle in Gaza festgesessen.

 

Wir sind irgendwo dazwischen

Am 16. Mai kamen Fadi und ich in Kairo an. In dieser Nacht brachte ich Mohamad zu einem Arzt, um seine quälenden Nervenschmerzen zu behandeln, und vereinbarte einen Operationstermin für die folgende Woche. Nach dem Termin, beim Abendessen, verdüsterte sich Mohamads Gesicht. Bruchstücke der vergangenen sieben Monate sprudelten aus ihm heraus:

Die Ausgrabung seiner Schwester Maisa und ihrer Kinder aus den Trümmern ihres zerbombten Hauses. Rettungskräfte, die Maisas Baby Sham auf einen Trümmerhaufen warfen, weil sie dachten, Shams Leiche sei eine Puppe.

Bombardierung durch Flugzeuge und Beschuss durch Panzer auf dem Rückweg von einer Mehlverteilungsstelle zur Halima-Schule, Leichenteile auf dem Boden verstreut. Verzweifelt versuchten sie, das wenige Mehl zu retten, das nicht in Blut getränkt war.

Israelische Soldaten, die ihn verhöhnten, nachdem er am 27. Februar versucht hatte, in den Norden des Gazastreifens zurückzukehren. Sie nannten ihn „Krüppel“ und schossen unter seinen Stumpf, wo früher sein Bein war.

Er beobachtete, wie eine israelische Drohne einem 10-jährigen Jungen in den Nacken schoss, als er vor der palästinensischen Technischen Hochschule in Deir Al Balah Tee auf einem kleinen Feuer zubereitete. „Es war das erste Mal, dass ich ein Kind sah, dessen Seele seinen Körper verließ, und ich konnte nichts tun.“

Mehr als einmal hatte Mohamad das Gefühl, dass der Tod eine Erleichterung sein würde. Aber seine Familie war darauf angewiesen, dass er Essen besorgte.  Wenn ihn der Schmerz oder die Frustration überwältigte, dachte er an die Menschen, die er mit multiplen Amputationen sah oder die ihre gesamte Familie verloren hatten. „Ich dachte: Wenigstens bin ich besser dran als sie“, sagte er. „Ich habe immer noch meine Mutter, meinen Vater und meine Schwester bei mir.“

Mohamads Operation verlief reibungslos und er wurde am nächsten Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Als er sich am 24. Mai, nur drei Wochen nach seiner Evakuierung aus dem Gazastreifen, in seiner Wohnung in Kairo erholte, begann Mohamad, auf seinem Handy zu scrollen. So erfuhr er, dass sein Cousin und engster Freund, Mohammed Nafe, unter drei Stockwerken Schutt begraben worden war, nachdem ein israelisches Kampfflugzeug sein Wohnhaus in Jabalia bombardiert hatte. „Wie ist das möglich?“ sagte Mohamad zu mir, immer noch unter Schock. „Ich hatte erst vor drei Tagen mit ihm gesprochen.“ Ich brauchte einen Moment, um meinen eigenen Schock über diese Nachricht zu verarbeiten. Ich erinnerte mich daran, dass ich Mohammed Nafe per Videoanruf kennengelernt hatte, als er im Juli 2022 nach Mohamads Amputationsoperation an seinem Krankenhausbett saß.

Am Tag nach der Ermordung von Mohammed Nafe begannen der Journalist Mohammed Mhawish und ich, mit Mohamad in seinem neuen Haus in Kairo zu filmen. Ich hatte nicht vor, einen Folgefilm über Mohamad zu drehen, aber ich dachte, dass ergreifende Details seiner Geschichte Menschen erreichen könnten, die die Bilder von Massentod und Zerstörung ausblenden. Außerdem hoffte ich, dass die gemeinsame Arbeit an dem Film Mohamad die Möglichkeit bieten würde, einen Teil seines Schmerzes für einen größeren Zweck zu nutzen. Er war sofort einverstanden, als ich die Idee vorschlug.

Während aus den Wochen in Ägypten Monate wurden und aus Monaten ein Jahr, hat sich Mohamads Leben in einigen Bereichen stabilisiert. Er hat Zugang zu frischem Essen und Wasser. Er bereitet sich auf seine Reifeprüfung für die 12. Klasse vor, die nach dem 7. Oktober unterbrochen wurde. Er und Um Jihad haben eine Gemeinschaft mit anderen vertriebenen Palästinenser*innen in Kairo gegründet.

Doch Mohamads Nervenschmerzen kehrten zurück und machten im November 2024 eine weitere Operation erforderlich. Anfang April kehrten die Schmerzen erneut zurück, und zwar stärker als je zuvor. Mohamad wird erneut operiert werden müssen; er möchte die Operation bis nach seiner Reifeprüfung verschieben.

Die Monate der Entbehrungen und des Krieges haben auch andere dauerhafte Auswirkungen. An Mohamads Händen sind Warzen aufgetreten, die von einem Virus herrühren, der wahrscheinlich durch ein geschwächtes Immunsystem verursacht wurde. Mohamad hat Schwierigkeiten, nachts zu schlafen; Albträume verfolgen ihn und er kämpft mit Depressionen. Sein Vater, Dunya und seine erwachsenen Schwestern kehrten im Januar 2025 während des kurzlebigen Waffenstillstands in den Norden nach Jabalia zurück; er macht sich ständig Sorgen um sie, zumal Jabalia erneut bombardiert wird. Und der Verlust so vieler geliebter Menschen, vor allem von Mohammed Nefe, geht ihm nicht aus dem Kopf.

Der Grenzübergang Rafah ist nach wie vor geschlossen. Mohamads ältere Schwester Alia brachte am 22. März ein Mädchen zur Welt und nannte es nach ihrer Schwester Maisa. Um Jihad ist der Meinung, dass es für die Familie besser gewesen wäre, zusammenzubleiben, auch wenn sie den Tod in Kauf genommen hätte. So sehr er seine Familie auch vermisst und sein Heimatland liebt, kann Mohamad sich nicht vorstellen, an einen Ort zurückzukehren, der so sehr verwüstet wurde und an dem er mehrmals nur knapp dem Tod entgangen ist.

Dennoch wird ein Teil von ihm immer in Gaza bleiben. Wie so viele Palästinenser*innen, die im Exil leben, sagt Mohamad: „Wir sind irgendwo dazwischen“.

 

Jen Marlowe ist die Gründerin von Donkeysaddle Projects und eine beratende Produzentin für Just Vision. Sie ist eine unabhängige Filmemacherin, Journalistin, Autorin, Dramatikerin und Menschenrechtsaktivistin. Zu ihren Büchern gehören I Am Troy Davis (Haymarket Books, 2013), The Hour of Sunlight (2011, Bold Type Books) und Darfur Diaries: Stories of Survival (2006, Bold Type Books). Zu ihren Filmen gehören Severed, There Is A Field und Remembering the Gaza War.




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