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Weltweit führende Genozidforscher*innen: Israel begeht Völkermord in Gaza

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  • 2. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit

„Daher erklärt die Internationale Vereinigung der Genozidforscher*innen (International Association of Genocide Scholars, IAGS):  

- dass die Politik und die Handlungen Israels in Gaza der rechtlichen Definition von Völkermord gemäß   Artikel II der Konvention der Vereinten Nationen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (1948) entsprechen;

- dass die Politik und die Handlungen Israels in Gaza Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Sinne des humanitären Völkerrechts und des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs darstellen.  

Daher fordert IAGS

- die israelische Regierung auf, alle Handlungen, die Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Palästinenser*innen in Gaza darstellen, unverzüglich einzustellen, darunter gezielte Angriffe auf und Tötungen von Zivilist*innen, darunter auch Kinder, Aushungern, Vorenthalten humanitärer Hilfe, Wasser, Treibstoff und anderer für das Überleben der Bevölkerung lebenswichtiger Güter, sexuelle und reproduktive Gewalt sowie die Zwangsumsiedlung der Bevölkerung;

- die israelische Regierung auf, die einstweiligen Maßnahmen des Internationalen Gerichtshofs zu befolgen;

- die Vertragsstaaten des Internationalen Strafgerichtshofs auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen, mit dem Gerichtshof zusammenzuarbeiten und alle Personen, gegen die ein Haftbefehl vorliegt, auszuliefern;

- alle Staaten auf, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Einhaltung ihrer Verpflichtungen nach dem Völkerrecht, einschließlich der Genozid-Konvention, des Waffenhandelsvertrags und des humanitären Völkerrechts, in Bezug auf Israel und Palästina sicherzustellen;

- die israelische Regierung und alle anderen Mitglieder der Vereinten Nationen auf, einen Prozess der Wiedergutmachung und Übergangsjustiz zu unterstützen, der allen Menschen in Gaza Demokratie, Freiheit, Würde und Sicherheit gewährleistet.“




Die weltweit führende Vereinigung von Genozidforscher*innen (International Association of Genocide Scholars, IAGS) hat eine Resolution verabschiedet, in der festgestellt wird, dass Israels Vorgehen in Gaza die rechtliche Definition des Verbrechens Genozid erfüllt.

86 Prozent der abstimmenden IAGS-Mitglieder stimmten für die Resolution. In der Resolution heißt es: „Die Politik und das Vorgehen Israels im Gazastreifen entsprechen der rechtlichen Definition von Völkermord gemäß Artikel II der Konvention der Vereinten Nationen über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes (1948).“


Die dreiseitige Resolution (siehe Link unten) fordert Israel auf, „alle Handlungen, die Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen Palästinenser*innen in Gaza darstellen, unverzüglich einzustellen, darunter vorsätzliche Angriffe auf und Tötungen von Zivilist*innen, (darunter auch Kinder), Aushungern, Vorenthalten von humanitärer Hilfe, Wasser, Treibstoff und anderer für das Überleben der Bevölkerung lebenswichtiger Güter, sexuelle und reproduktive Gewalt sowie die Zwangsumsiedlung der Bevölkerung“.


In der Resolution heißt es weiters, dass die IAGS feststellt, dass „seit dem schrecklichen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, der selbst ein internationales Verbrechen darstellt“, die israelische Regierung systematische und weit verbreitete Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Völkermord begangen hat, darunter wahllose und vorsätzliche Angriffe auf Zivilist*innen und zivile Infrastruktur, darunter Krankenhäuser, Wohnhäuser und Geschäftsgebäude in Gaza.


Melanie O'Brien, Präsidentin der IAGS und Professorin für internationales Recht an der University of Western Australia, sagte, die Resolution sei „eine eindeutige Erklärung von Expert*innen auf dem Gebiet der Völkermordforschung, dass es sich bei den Geschehnissen in Gaza um einen Völkermord handelt“.


Die Mitglieder von IAGS kommen aus unterschiedlichen Disziplinen, sie setzen sich aus Wissenschaftler*innen, Historiker*innen, Politikwissenschaftler*innen und Menschenrechtsaktivist*innen zusammen. Die 1994 gegründete Vereinigung trifft sich regelmäßig, um vergleichende Forschungsarbeiten, wichtige neue Arbeiten, Fallstudien, die Zusammenhänge zwischen Völkermord und anderen Menschenrechtsverletzungen sowie die Prävention und Bestrafung von Völkermord zu erörtern. Die Vereinigung veranstaltet alle zwei Jahre Konferenzen und gibt gemeinsam die wissenschaftliche Zeitschrift „Genocide Studies and Prevention“ heraus. Ein zentrales Ziel der Vereinigung ist es, Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen, Künstler*innen, Überlebende von Völkermord, Journalist*innen, Jurist*innen, politische Entscheidungsträger*innen und andere Kolleg*innen in die interdisziplinäre Erforschung von Völkermord einzubeziehen, mit dem Ziel der Prävention.


Bereits im Mai 2025 veröffentlichte die niederländische Zeitung NRC eine Umfrage unter Genozid-Forscher*innen, alle von ihnen bezeichneten Israels Vorgehen in Gaza als Genozid. Viele sagten, ihre Fachkolleg*innen würden diese Einschätzung teilen. „Kann ich jemanden nennen, dessen Arbeit ich respektiere und der dies nicht für einen Völkermord hält? Nein, denn es gibt kein Gegenargument, das alle Beweise berücksichtigt“, so der israelische Wissenschaftler Raz Segal damals.

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Informationen entnommen aus:

Webseite International Association of Genocide Scholars (IAGS)

International Association of Genocide Scholars (IAGS) Resolution on the Situation in Gaza

31.08.2025

Israel committing genocide in Gaza, world’s top scholars on the crime say

Von Lorenzo Todo, The Guardian, 01. September 2025

 

 

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