Zerstörung der digitalen Infrastruktur in Gaza
- office16022
- 13. Juni
- 2 Min. Lesezeit
„Zunächst kappte Israel das letzte Internetkabel des Gazastreifens, wodurch 2,3 Millionen Menschen ohne Verbindung zur Außenwelt sind.
Dann hat es den Iran bombardiert, ohne dass die UN zugestimmt hätten und ohne dass eine unmittelbare Bedrohung vorlag.
Während die Augen auf den Iran gerichtet sind, wird Israel seine ethnischen Säuberungen im Gazastreifen ausweiten - und für noch mehr regionale Instabilität sorgen.“
Mondoweiss, 13. Juni 2025
„Wir haben jeglichen Kontakt zu unseren UNRWA-Kolleg*innen in Gaza verloren, die Kommunikation ist unterbrochen. Heute Morgen haben wir zum ersten Mal seit Monaten keine morgendlichen Nachrichten mit den Worten „Guten Morgen“ und „Uns geht es gut/Wir sind am Leben“ erhalten.“
UNRWA Statement, 12. Juni 2025
„Ankündigung eines weiteren Massakers. Die israelische Armee befiehlt den Überlebenden in Khan Younis, die Stadt zu verlassen, während es keinen sicheren Ort gibt, an den sie gehen könnten. Die israelische Armee weiß auch ganz genau, dass die meisten Menschen ihre Befehle nicht mehr online sehen können, nachdem sie das Internet gekappt haben.“
Francesca Albanese, UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten palästinensischen Gebiete, 12. Juni 2025
„Gaza wurde von der Außenwelt abgeschnitten. Glasfaserkabel zerstört. Ständige, schwere Bombardierungen.“
UNICEF-Sprecher James Elder, derzeit in Gaza, am 13. Juni 2025
Die digitale Infrastruktur im gesamten Gazastreifen ist vollständig zusammengebrochen, nachdem die israelische Armee die letzte Glasfaserkabeltrasse, die den zentralen und südlichen Gazastreifen versorgte, zerstört hat. Es handelt sich nicht nur um einen routinemäßigen Ausfall, sondern um einen Totalschaden.
Die palästinensische Behörde für Telekommunikation sprach von „systematischen Angriffen“ der israelischen Armee und erklärte, sie habe wiederholt Anstrengungen unternommen, um die beschädigte Infrastruktur zu reparieren.
Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq erklärte gestern auf einer Pressekonferenz, es gebe „einen vollständigen Zusammenbruch der Internet- und Datendienste, der die Hilfsmaßnahmen im gesamten Gazastreifen lahmlegt. Die Lebensadern zu den Rettungsdiensten, zur humanitären Koordination und zu wichtigen Informationen für die Zivilbevölkerung sind unterbrochen. Es gibt einen vollständigen Internet-Blackout, und die Mobilfunknetze funktionieren kaum noch.“
Der Zusammenbruch lege die Hilfsmaßnahmen im gesamten Gazastreifen lahm, so Haq. Nicht nur sind die Menschen in Gaza nun vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten (und die Außenwelt – wie besorgte Familienmitglieder, Freund*innen und Verwandte – von Gaza), auch innerhalb von Gaza ist der Ausfall der digitalen Infrastruktur katastrophal – es kann keine Hilfe mehr gerufen werden, Familienmitglieder können einander nicht mehr erreichen, nicht zuletzt können die Menschen auch nicht mehr die Anordnungen zur Flucht und Vertreibung oder sogenannte „Sicherheitszonen“ der israelischen Armee sehen. Es funktionieren nur noch e-Sim-Karten, über die jedoch die wenigsten Menschen in Gaza verfügen.

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