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Israelische Armee greift Katholische Kirche in Gaza an und tötet drei Gemeindemitglieder

  • office16022
  • 18. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Gestern wurden bei einem israelischen Luftangriff auf die einzige katholische Kirche in Gaza drei Menschen getötet und zehn weitere verletzt, darunter auch der Pfarrer der Gemeinde, Gabriele Romanelli.


Nach Angaben der katholischen Hilfsorganisation Caritas Internationalis handelt es sich bei den drei Opfern um Saad Salameh, den 60-jährigen Messdiener der Kirche der Heiligen Familie, Fumayya Ayyad, eine 84-jährige Frau, die in einem Caritas-Zelt auf dem Kirchengelände psycho-soziale Betreuung erhielt, als sich die Explosion ereignete, und Najwa Abu Daoud, 69, die in der Nähe von Ayyad saß.


Ibrahim Saqallah, Sanitäter im nahegelegenen Al-Ahli Krankenhaus, berichtete, dass etwa zehn Menschen verwundet wurden, einige davon schwer. Die Verletzungen wurden durch Schrapnelle einer explodierenden Artilleriegranate verursacht.


Durch den Beschuss der Kirche wurde auch ihr Gelände beschädigt, in dem Hunderte von Palästinenser*innen, darunter Kinder und Behinderte, während des 21-monatigen genozidalen Krieges Zuflucht gefunden haben.


Attallah Terzi, eine vertriebene 75-jährige Christin, die jetzt in einer Schule neben der Kirche untergebracht ist, wurde Zeugin der Tötung einer Frau, die einem Mann im Rollstuhl half, und einer weiteren Frau, deren Kopf von einem Stein getroffen wurde, der aus der Kirchenmauer geschleudert wurde. Sie sah auch, wie ein junger Mann von einem Granatsplitter getroffen wurde. Der Pfarrer der Gemeinde, Gabriele Romanelli, war ihm zu Hilfe geeilt, ehe er selbst verletzt wurde.


Gabriele Romanelli, ein Argentinier und seit 2019 Pfarrer der Gemeinde, weigerte sich zu Beginn des genozidalen Krieges, Gaza zu verlassen. Er telefonierte ab dem 9. Oktober 2023 mit dem verstorbenen Papst Franziskus, der sich jeden Abend zur selben Zeit meldete, um sich über die Lage zu erkundigen und den Gemeindemitgliedern Mut zuzusprechen.


Die katholische Kirche zur Heiligen Familie wurde nicht zum ersten Mal von der israelischen Armee angegriffen. Am 16. Dezember 2023 wurden zwei katholische Gemeindemitglieder, eine Mutter und ihre Tochter namens Nahida und Samar Khalil Anton, auf dem Gelände der Kirche von israelischen Scharfschützen regelrecht hingerichtet. Die Tochter wurde bei dem Versuch getötet, ihre ältere Mutter zu retten, die von Scharfschützen erschossen worden war. Sieben weitere Personen wurden angeschossen und verletzt. Alle hatten auf dem Kirchengelände Zuflucht gesucht. 


Am selben Tag wurde das Kloster der Schwestern von Mutter Theresa (Missionarinnen der Nächstenliebe), das sich auf dem Kirchengelände befindet, von einer von einem israelischen Panzer abgefeuerten Rakete getroffen. Der Generator, die Treibstoffvorräte, die Solarzellen und die Wassertanks des Gebäudes wurden zerstört, das Gebäude unbewohnbar. Der Konvent beherbergte und pflegte über 54 Menschen mit teilweise schweren Behinderungen.

Palästinensische Christ*innen, Kirchen und christliche Einrichtungen blieben von den israelischen Angriffen nicht verschont, im Gegenteil: mittlerweile wurde jede kirchliche Einrichtung in Gaza angegriffen und beschädigt oder vollkommen zerstört.

 

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Zum Weiterlesen:


Von Martha Tonsern, 4. Oktober 2024


Die Christinnen und Christen in Gaza, die in Kirchen Zuflucht suchen, sehen einem weiteren Weihnachtsfest unter Beschuss entgegen

Nach wiederholten israelischen Angriffen auf die historischen Kirchen im Gazastreifen trauern die vertriebenen PalästinenserInnen um ihre Angehörigen und die Freude über die verloren gegangene Weihnachtszeit.

Von Ruwaida Kamal Amer, 972Mag, 24. Dezember 2024


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